
Die Steilhänge dieser wunderschönen Region ermöglichten auch in diesem Jahr wieder wunderbar herkunftsgeprägte Rieslinge.
Mosel 2024 – herausfordernd, aber die besten Rieslinge zeigen sich finessenreich und lagentypisch
Ähnlich wie im vergangenen Jahr zeigt sich die Mosel wieder recht heterogen. Die Winzer standen angesichts des immer wieder feuchten Wetters vor großen Herausforderungen. Die besseren Weine zeigen sich schlank und mineralisch mit pikanten Schiefer- und Würznoten – also so, wie man sich das von der Mosel wünscht. Kühle, herkunftsgeprägte Rieslinge, die auf der Zunge tänzeln und den Schiefer zum Klingen bringen.
Eine Berg- und Talfahrt – von kühlen Ballerinen bis zu brillanten Kabinetten
Doch viele sind dann doch entweder zu schlank mit leicht grünlichen Noten, die einige mit dienender Restsüße versucht haben zu kaschieren. Es war also eine Berg- und Talfahrt durch die Steilhänge dieser wunderschönen Region – mit einigen wunderbar herkunftsgeprägten Rieslingen. Allerdings gibt es brillante Kabinette und Spätlesen, die einen großen Spannungsbogen liefern und teilweise das Terroir sogar besser zum Ausdruck bringen. Einige probierte rest- und edelsüße Versteigerungsweine waren köstlich – wie etwa die köstliche von Egon Müller-Scharzhof, Fritz Haag (Spätlese aus der Juffer-Sonnenuhr), Willi Schäfer (Graacher Himmelreich), A.J. Adam (Goldtröpchen Auslese Goldkapsel), sowie die Kabinette Scharzhofberger von Van Volxem und J.J. Prüm, um nur einige zu nennen.
Spitzenbetriebe wie Clemens Busch, Schloss Lieser, Fritz Haag, Van Volxem, Peter Lauer, Heymann-Löwenstein, Knebel, Dr. Loosen, Nik Weis sowie Grans-Fassan haben teils beachtliche Weine im Grand-Cru-Format. Einmal mehr hat sich Clemens Busch mit seiner Phalanx an territorialen Rieslingen die Krone an der Mosel gesichert. Vor allem sein 2024er Pündericher Marienburg Rothenpfad (96/100) ist für mich der beste trockene Wein an der Mosel, dicht gefolgt von Schloss Liesers Niederberg Helden (96/100) sowie von Van Volxems Scharzhofberger Pergentsknopp (95+/100), seinem saftig-schmelzigen Altenberg (94/100) und seinem drahtig-mineralischen Geisberg (94/100) und Volz (94/100).
Danach kommen die Rieslinge von Heymann-Löwenstein – alles Fassproben. So etwa der Uhlen Laubach (94-95/100) und Winninger Uhlen «Blaufüsser Lay» (94-95/100) und von Fritz Haags 2024er Brauneberger Juffer-Sonnenuhr (95/100 ) sowie der Versteigerungswein Ayler Lambertskirch (93+/100) von Peter Lauer.