VDP.Versteigerung an der Nahe mit Ahr, Rheinhessen & Pfalz
Die VDP-Weinversteigerung an der Nahe gilt als eine der bedeutendsten weltweit für Premiumweine des jeweiligen Jahrgangs. Ihre Tradition geht über ein Jahrhundert zurück. In diese Geschichte ist die Stadt Bad Kreuznach ebenso eingebunden wie das seit 30 Jahren bestehende Museum Römerhalle. Mit seiner Sammlung historischer Exponate passt es perfekt zum Thema, denn der Fund einer römischen Kelteranlage in der Weinbaugemeinde Odernheim im Jahr 2024 belegt erneut, dass schon die Römer an der Nahe Weinbau betrieben haben.
Seit der Römerzeit haben sich sowohl der Wein als auch seine Vertriebswege gewandelt. Heute wird der hier angebaute Wein in nahezu allen Großstädten der Welt geschätzt. Auch diese Versteigerung genießt international großes Interesse: Kunden aus aller Welt verfolgen das Geschehen live im Internet und geben ihre Gebote digital ab. So sind Last-Minute-Gebotssteigerungen möglich, was die Versteigerung bis zum Schluss spannend macht.
Hier geht es zum spannenden Livestream: https://www.vdp.de/de/vdpversteigerung-nahe-2025
Die Versteigerungsweine der VDP.Weinversteigerung Nahe
2024 Niersteiner Pettenthal Riesling GG, Keller: Niersteiner Pettenthal ist eine steile Lage am Roten Hang mit südöstlicher Ausrichtung zum Rhein. Ihre Böden aus rotem Schiefer- und Sandstein verleihen den Rieslingen eine markante Mineralität und eine magische Tiefe. Was ein apartes, schlicht atemberaubendes Bouquet: vielschichtig und tiefwürzig, deutlich dunkler und rotschiefriger, öffnet sich mit Luft enorm, wird dabei tiefgründiger mit gekonnter Sponti-Reduktionsnote, kühl und geheimnisvoll, steinig-rauchiger Tiefe, fast schon silexartige Rauchschwaden, ätherische Anklänge, man riecht förmlich den roten Schiefer, Zitruszeste, auch rote Beeren. Das ist sowas von territorial, Ausdruck der tiefroten Ton-Schiefer-Böden. Im Mund straff und extrem präzise arrangiert, mit feinem, kräuterwürzig durchzogenem Schmelz, vibriert förmlich vor Energie, zeigt viele mineralische Details, helle Früchte, pikante Säure und Mineralik im spannungsgeladenen, kaskadenartigen Finale mit extremer Salzigkeit. In seiner Art ziemlich einzigartig, ja sogar magisch! Was für ein territorialer Ausdruck! 99/100 2030 – 2045
2024 „Final“ Riesling GG, Schäfer-Fröhlich: Der neue Versteigerungswein wurde eigentlich schon mit dem Jahrgang 2018 produziert, aber aufgrund der Pandemie nicht vermarket. Er stammt aus den Ü-60-Parzellen oberhalb des Felsenecks. Schon im Vorjahr Platz 1 an der Nahe und ex aequo in Deutschland. Auch in diesem Jahr ein tänzelnder Riese mit einem unfassbar präzise und finessenreichen Bouquet, feingliedriger Struktur und ungemein vielen (schiefer-)würzigen Schichten. Schwebt erneut wie eine Ballerina über die Zunge. Im Mund ist er sehr detailliert und präzise arrangiert, getragen von einer schiefermineralischen Präsenz und saftigen, feinstrahligen Säureadern, die sich wie ein seidiges Kleid um dieses Finessenstück legen. Großartig! Der letztjährige ex aequo-Sieger ist auch in diesem Jahr einer der allerbesten Rieslinge des Jahres. Mit 98+ Punkten unter den TOP 3 Weinen des Jahres. 98+/20 2026 – 2042
2024 Monzinger «Auf der Ley» Riesling GG, Emrich-Schönleber: Diese Katasterlage liegt oberhalb des Halenbergs. Der Boden ist hier, neben dem blauen Schiefer, stark von Kieselsteinen und Quarzit geprägt. Die Steigung beträgt durchschnittlich 50 %. Die ausgeprägte Thermik sorgt dafür, dass der Weinberg trotz der hohen Lage sehr warm ist und die Trauben früher reif werden. Es ist oft der als erstes gelesene Weinberg. Der Wein wird nur auf der VDP-Versteigerung angeboten. Normalerweise im klassischen Eichenfass (Stück bis Doppelstück) spontan vergoren. Diesmal nur im kleinen 400-Liter-Edelstahltank. Kristallines, rauchig unterlegtes Bouquet wieder mit Feuersteinnoten, die ein wenig an einen großen Chablis erinnern, markant mineralischer Zug mit ätherischen Kräuternoten. Noch schlanker und puristischer als im Vorjahr, ein engmaschiger, fein ziselierter wie am Seil gezogener Riesling mit kühler, vibrierender Raffinesse. Im Finale mit feuersteinigen und salzigen Anklängen! Gehört zu den Besten des Jahrgangs! 97/100 2027 – 2043
2024 Riesling Alte Reben LA BORNE, Wittmann: La Borne steht auf dem gleichen Hang wie Morstein, nur deutlich höher und ist damit die viel kühlere Lage als der Morstein selbst. Kalk- und Tonmergel auf reinem Kalkstein. Ca. 60 Jahre alte Reben. Würziges Bouquet mit zarten Sponti-Noten, dabei aber sehr klar und hellstrahlend mit weiß- und gelbfleischiger Steinobstfrucht, helle Blüten, vom Kalkstein geprägte pikante Mineralik sowie kandierte Zitrusfrüchte, dazu ein Touch Salzzitrone. Im Mund ist er kraftvoll und doch auch sehr puristisch, elegant und ungemein fordernd mit steinigen Anklängen und ätherischer Kräuterwürze, bleibt lange haften. 97/100 2027 – 2036
2024 Zeller Philippsbrunnen Riesling GG, Philipp Kuhn: Die Trauben kommen aus zwei Parzellen, die zwischen dem Schwarzer Herrgott und Kreuzberg liegen. Der Riesling wurde spontan vergoren und reifte 10 Monate in Stahltanks. Er zeigt ein herrlich reintöniges und kräutriges Bouquet mit hellen Früchten, Zitrusblüten sowie ätherischen Noten wie Anis, Ingwer und einem Touch Orangenblüte. Am Gaumen ist er ungemein saftig und zart cremig in der Textur, getragen von einer würzig-mineralischen Linie und einer strahlenden, hellen Frucht, sehr lang und präzise arrangiert. 96+/100 2027 – 2046
2024 Nackenheimer Fenchelberg Riesling GG, Gunderloch: Der Fenchelberg umfasst 0,2 Hektar und ist die oberste Terrasse zwischen dem Rothenberg und dem Pettenthal, es wird nur ein Halbstück produziert. Jahrgangstypisch wirkt er zunächst etwas schlanker, aber wunderbar duftig und lagentypisch. Im Duft mit kristalliner, präzise umrahmter heller Frucht und schiefermineralischen sowie würzigen Noten vom roten Tonschiefer. Im Mund feingliedrig und nuanciert mit verdichteter Finesse und würzig-mineralischer Linie, umrahmt von feinsaftigem Schmelz, hellstrahlendes Finale mit feiner Kräuterwürze. Muss reifen. 95+/100 2027 – 2040
2024 Riesling «EMT», Wagner-Stempel: Der «EMT» stammt aus rund 50 Jahre alten Reben und verbleibt bis Mai auf der Vollhefe. Auch in diesem Jahr ist das ein besonderer Wein von Daniel. Sehr klar und fokussiert mit heller Frucht und steinigen Anklängen. Im Mund finessenreich und detailliert arrangiert mit feinstrahliger Säure, filigrane, tänzerische Art mit feinwürzigem Finale. 95/100 2026 – 2038
2019 Westhofener Kirchspiel Riesling Grand Réserve, K.F. Groebe: Ein wunderbar gereifter Riesling mit rauchigen Noten und saftiger Gelbfrucht, feine Quitten- und Marilleanklänge. Im Mund super Saftig mit cremiger Textur, guter Substanz und pikantwürzige Länge. 94/100 2026 – 2034
Frucht- und edelsüße Rieslinge
2023 Riesling Spätlese Schubertslay Alte Reben wurzelecht, Weingut Keller: Es ist die erste Spätlese, die Klaus Peter Keller aus dieser Lage gemacht hat. Vielleicht sogar die letzte. Denn die Pacht für die Schubertslay endet 2027. Die Trauben stammen von 120 Jahre alten wurzelechten Reben. Ungemein raffiniertes, super komplexes Bouquet mit zart schiefrigen Noten, ziselierter hellgelber Steinobst- und Zitrusfrucht, Mirabellen, ein Touch Mango, dazu schwingen Minze und Orangenblüten mit. Eine am Gaumen sehr klassisch gefasste Spätlese mit verdichteter, genial ausbalancierter Süße, substanzreich und mit cremiger Textur und doch so delikat mit tänzerischer Noblesse und verspielter Animation. 97/100 2028 – 2048
2018 Riesling Kabinett Schubertslay, Weingut Keller: Der Kabinett stammt von 60 Jahre alten Reben und zeigt im Duft eine feinsinnige Reife mit herrlichen saftig reifen (Stein-)Früchten, rauchigen sowie floralen Nuancen, ein Touch Mandarine und kandierte Orangenschale schwingen ebenfalls mit. Am Gaumen substanzreich und doch auch sehr elegant, die Restsüße ist wunderbar eingebunden und dadurch hat dieser Kabinett eine subtile Balance. Großartig! 96/100 2028 – 2042
2024 Riesling Kabinett Dorsheimer Goldloch, Große Lage, Weingut Joh. Bapt. Schäfer: Im würzigen Bouquet mit zarten Sponti-Noten, dann vereinigen sich rauchige und zart kräutrige Noten mit einer feinen Steinfrucht, dazu kommen mit hellen Blüten und Sommerwiese florale Nuancen dazu. Im Mund ein ganz klassischer, finessenreicher Kabinett mit zart cremiger Textur und einer gut ausbalanciertehttps://www.finewineguide.de/typo3/logout?token=696f39192ab3a4f369391c230862a542544210een feinsaftigen Süße, getragen von einer lebendigen Säure und salzigen Mineralität, animierendes Süß-Säure-Spiel. 94/100 2027 – 2040
2024 Riesling Kabinett Westhofener Kirchspiel, K.F. Groebe: Trotz des warmen Jahrgangs eine eher kühle Nase mit hellem Steinobst, Weinbergspfirsich und feine ätherische Noten. Im Mund ein wunderbar ausbalancierter Kabinett, zart cremige Textur mit salzigen Nuancen. Sehr klassisch mit elegantem Trinkfluss. 93/100 2027 – 2040
2021 Riesling Eiswein Brücke Monopol, Weingut H.Dönnhoff: Kurz vor Weihnachten gelesen. Genialer, facettenreicher Duft von weißem Steinobst und kandierten Zitrusfrüchten sowie Pfirsichkompott und feine Exotik, konzentriert und doch so tiefsinnig. So geht es auch am Gaumen weiter, wo diese Ballerina mit feiner Dichte, großem Aufspiel und mit einem beeindruckendem Süße-Säure-Spiel betört. Perfekt ausbalanciert zwischen einer laserartigen Säure und der verdichteten Süße. Genial! 98+/100 2030 – 2050
Sekt
2018 Schloßböckelheimer Kupfergrube Riesling Sekt extra brut, Gut Hermannsberg: Mindestens 60 Monate auf der Hefe. Finessenreicher, kühler Duft mit feinsten Hefe- und Brioche-Noten, weiße Mandeln, herrliche Apfel- und Kernobst-Noten, Salz-Zitrone und helle Blüten. Im Mund druckvoll und super finessenreich wie ein hochwertiger Blanc de Blanc. Aber eben aus Riesling – und von der Nahe. 94/100 2025 – 2032
Spätburgunder
2024 Pinot Noir ARA, Schlossgut Diel: Der Wein stammt aus einem einzigen Fass aus den „Carolin-Fässern“. Im Duft zeigt er sich kühl mit rotbeeriger Frucht und dunklen Kirschen. Trotz des Alters ist er sehr jugendlich und frisch. Im Mund hoch elegant und finessenreich verwoben, mit zupackender Struktur, sehr engmaschig arrangiert. Hat noch Entwicklungspotenzial. 94+/100 2027 – 2034
2023 Devonschiefer -R- “Reserve”, Spätburgunder trocken Goldkapsel, H.J. Kreuzberg: Deutlich rauchiges Bouquet mit reifen, roten Früchten, auch ein Touch dunkle Beeren, Tabak und deutlich mineralische Noten. im Mund kraftvoll, aber mit mineralisch-rauchiger Linie, deutlich schiefrig, gute Substanz und Länge. 93/100 2026 – 2033